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Home > News  > Interview mit José Cruz Zirión

Beschreiben Sie kurz Ihre berufliche Laufbahn in der Einkaufsabteilung:

Meine berufliche Laufbahn in Sidenor habe ich hauptsächlich in der Handelsabteilung verbracht, bis ich 2010 die Gelegenheit hatte, zur Einkaufsabteilung zu wechseln. Es war, wie ich sage, eine Gelegenheit sowie auch eine Herausforderung, denn es ging darum, das Management dieser Abteilung zu führen.

Dabei ist zu berücksichtigen, daβ Sidenor zu dieser Zeit Teil einer multinationalen Gruppe gehörte; der erste Schritt bestand also darin, unsere Einkaufsabteilung in Übereinstimmung mit der globalen Leitung zu bringen. So haben wir eine globale Strategie entwickelt, um die Beschaffungen des gesamten Unternehmens durchzuführen. Von dieser Stelle aus übernahmen wir, unter anderem, die Verantwortung für die Einkaufstrategie der Fabrik in Indien.

Nachdem Sidenor 2016 von einer Leitungsgruppe erworben wurde, hat unsere Einkaufsabteilung eine neue Strategie durchgeführt, um unsere Dienstleistungen in den Fabriken von Sidenor zu konzentrieren.

Wie würden Sie Sich als Käufer bezeichnen?

Mit Verantwortung, da es wesentlich ist, nach einem Gleichgewicht zwischen, einerseits, der Kundenzufriedenheit und der Lieferung seines Produkts mit der versprochenen Qualität und innerhalb der vereinbarten Frist und, andererseits, den Kosten, die nicht nur dem Preis, sondern den TCO Begriff entsprechen, zu suchen.

Unsere Philosophie besteht darin, unmittelbar mit dem Lieferanten zu arbeiten, seine Teilnahme von Beginn an zu fördern und so eng zusammenzuarbeiten, um nach kontinuierlicher Verbesserung und gegenseitigem Nutzen zu suchen. In der Tat haben wir schon Dreierinitiativen mit Kunden und Lieferanten durchgeführt, mit vortrefflichen Ergebnissen in Bezug auf die Dienstleistung wie auf die Kosten.

Wo befindet sich die Einkaufsabteilung in der Entscheidungsstruktur von Sidenor? Ist es eine strategische Funktion?

Die Einkaufsabteilung wird im höchsten Organ des Unternehmens vertreten, dem Betriebsausschusses, wo über die strategischen Projekte entschieden wird.

Auβerdem handelt es sich um eine übergreifende Abteilung, da sie mit anderen Abteilungen des Unternehmens zusammenarbeitet und Teil verschiedener Arbeitsgruppen ist, wo das Einkaufskriterium wesentlich ist.

Hat die Einkaufsfunktion die Arbeit mit den Lieferanten verändert? Wie trägt die technologische Innovation zur Einkaufsfunktion bei?

Die technologische Innovation und die Digitalisierung sind eine Realität, die von Dauer sein wird. In der Einkaufsabteilung von Sidenor setzen wir gerade einen neuen digitalen Dienst um. Dafür sollen wir die Information verbessern und optimieren, und zwar auf effizientere Weise und mit mehr Kontrolle.

Die Digitalisierung soll auch dazu dienen, die soziale Verantwortung des Unternehmens zu verbessern, da wir auf die Verpflichtung unserer Lieferanten zu den Nachhaltigkeitszielen zielen.

Ist es nötig, eine spezifische Ausbildung für Fachleute der Einkaufsabteilung zu fördern?

Ja, eindeutig. Es ist wesentlich, eine spezifische Ausbildung für die Fachleute im Bereich Einkauf zu fördern. In der Tat gibt es schon spezifische Ausbildungen, wie zum Beispiel die Ad-hoc-Module, die vom Spanischen Verband der Fachleute im Bereich Beschaffung, Aufträge und Versorgung (AERCE) angeboten werden.

Neben der Ausbildung halte ich für wesentlich, daβ die Fachleute der Einkaufsabteilung gründliche Kenntnisse über den gesamten Produktionsprozess haben, denn nur so werden sie imstande sein, einen gröβeren Mehrwert zu bringen, indem sie Verbesserungsmöglichkeiten erkennen können, die zu einer erhöhten Produktivität – und daher Wettbewerbsfähigkeit- des Unternehmens führen.

Was sind die wichtigsten Funktionen im Einkaufsmanagement von Sidenor in Bezug auf die tägliche Arbeit?

Das Einkaufsmanagement von Sidenor besteht aus zwei deutlich unterschiedlichen Teilen: einem kurzfristigen und einem mittelfristigen Teil. Der kurzfristige Teil ist die tägliche Arbeit des Unternehmens: die Einkaufsabteilung führt alle Prozesse mit den Lieferanten durch, so dass das Unternehmen über alle nötige Versorgungsgüter verfügt, die den Betrieb des gesamten Produktionsprozesses gewährleisten. Wie ich vorher gesagt habe, muss diese Aktivität ständig auf Verbesserungen in Produkten oder Dienstleistungen zielen, die zu einer erhöhten Wettbewerbsfähigkeit führen.

Der zweite Teil im Einkaufsmanagement von Sidenor ist mittelfristig: er bezieht sich auf die Investitionen, die das Unternehmen zurzeit tätigt und in der Zukunft weiter durchführen wird. In diesem Zusammenhang arbeitet die Einkaufsabteilung eng mit anderen Abteilungen des Unternehmens, damit die Lieferanten, die die höchste Wettbewerbsfähigkeit, Qualität und Dienstleistung bringen, mit uns an unserem Investitionsplan arbeiten.

Was waren die letzten Herausforderungen oder Veränderungen, die Ihre Abteilung bewältigte?

Wir sind derzeit an verschiedenen ehrgeizigen Projekten des Unternehmens beteiligt: digitale Transformation, Investitionsplan und Kreislaufwirtschaft.

In Bezug auf die digitale Transformation arbeiten wir an einer neuen Plattform für Lieferanten, um unsere Beziehung zu ihnen noch weiter zu verbessern und die Prozesse der Einkaufsabteilung zu optimieren.

Was den Investitionsplan betrifft, ist die Beteiligung der Einkaufsabteilung intensiv und strategisch, denn es geht darum, zu bestimmen, was das Unternehmen in der Zukunft wird.

In Bezug auf die Kreislaufwirtschaft ist unsere Abteilung auch – wie die gesamte Organisation – zur Achtung auf die Umwelt und die Umgebung verpflichtet, weshalb wir uns dazu bemühen, den Verbrauch möglichst zu vermindern und parallel dazu die Verwertung und die Wiederverwendung zunehmend anzuwenden.

Wie nimmt die Einkaufsabteilung an den Richtlinien zur sozialen Verantwortung im Unternehmen teil?

Die Teilnahme der Einkaufsabteilung von Sidenor an der sozialen Verantwortung des Unternehmens ist sehr aktiv, da wir von unseren jetzigen Lieferanten sowie von den Unternehmen, mit denen wir eine Zusammenarbeit beginnen, verlangen, dass sie uneingeschränkt soziale Verpflichtungen in Bezug auf die Abschaffung der Kinderarbeit, der Zwangsarbeit oder der Arbeit in Schuldknechtschaft, die Sicherheit und die Gesundheit im Arbeitsplatz, die Achtung vor die Umwelt, den fairen Wettbewerb und die Integrität erfüllen.

Unser Ziel besteht auβerdem darin, dass die Lieferanten, mit denen wir arbeiten, auch ihre eigenen Lieferanten zu solchen Kriterien verpflichten und somit ein Netzwerk von zur sozialen Verantwortung verpflichteten Lieferanten zu schaffen.

Eine letzte Frage – wie sehen Sie diesen Beruf in der mittelfristigen und langfristigen Zukunft?

Ich bin der Meinung, dass der Beruf im Bereich Einkauf mittelfristig und langfristig immer wichtiger in den Unternehmen wird, denn nach den Krisen ,die wir erlebt haben, ist die Bedeutung eines guten Einkaufsmanagement in den Unternehmen klar geworden – was uns ermöglichte, zu Zeiten Kosten anzupassen, Alternativen zu suchen und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, wo es noch nötiger war.

Daher sollte in der Zukunft die Einkaufsaktivität in den strategischen Bereichen der Unternehmen eine Rolle spielen. Auf diese Weise wird die Perspektive der Einkaufsabteilung einen Mehrwert in den von anderen Abteilungen des Unternehmens durchgeführten Analysen bedeuten, um strategische Entscheidungen zu treffen, die die Zukunft der Unternehmen prägen sollen.

Mehr Information über Sidenor und die Bewältigung der Herausforderungen im Sektor: https://www.sidenor.com/wp-content/uploads/2019/06/1906_MC_FacingFuture.pdf

Das originale Interview wird auf der Website des Spanischen Verbands der Fachleute im Bereich Beschaffung, Aufträge und Versorgung (AERCE) bald verfügbar sein: https://www.linkedin.com/company/aerce/