Wegen der industriellen Revolution der Industrie 4.0 ist die Stahlindustrie schnellen und ständigen Veränderungen ausgesetzt. Die schnelle Entwicklung der Digitalisierung hat die Dynamik der meisten Industrien, darunter die Stahlindustrie, drastisch verändert, und die Betriebsweisen der Organisationen beeinflusst.
Kompetente und multi-qualifizierte Arbeitskräfte, die dazu fähig sind, fortgeschrittene Technologien anzuwenden, ist eine Schlüsselbedingung, um die Herausforderung der Industrie 4.0 zu bewältigen. Zu diesem Zweck ist es nötig, den künftigen Kompetenzbedarf im Sektor zu berücksichtigen und vorherzusehen, sowie die Qualifikationen, Kenntnisse und Kompetenzen seiner Arbeitskräfte zu aktualisieren.
Das ESSA-Projekt, an dem Sidenor als Leiter des “work package 3”, “Industry Steel Requirements” teilnimmt, soll als eine sektor-spezifische und akademische Orientierung dienen, um die Schwächen der Kompetenzen der aktuellen Berufsausbildungsprogramme und die möglichen Strategien zu deren Überwindung zu identifizieren, so dass die Personen Fähigkeiten erwerben können, die in einer nahen Zukunft von der Stahlherstellungsindustrie nachgefragt werden.
Bild 1.- Ansatz des ESSA-Projekts
Das Ziel von Sidenor besteht darin, eine durch die Stahlindustrie geförderte proaktive Anpassung der künftigen Nachfrage nach Kompetenzen der Arbeitskräfte durchzuführen, um damit die neuen Anforderungen im Bereich der Ausbildung und Lehrpläne zu bestimmen, einschlieβlich der neuen kurzfristigen Anwendungsformen in Unternehmen sowie in Erziehungs- und Ausbildungsinstitutionen.
Ende August dieses Jahres wurde der zweite Meilenstein des Projekts geschafft: die neue Version des von Sidenor geleiteten “deliverable 3.2” “Company Skills Requirements and Foresight” wurde geliefert.
In dieser neuen Version wurden die Identifizierung des Kompetenzbedarfs im europäischen Stahlsektor sowie die Bestimmung und Beschreibung der Berufsprofile genau untersucht.
Auβerdem wurden die verschiedenen Kategorien von Kompetenzen ausführlich definiert, womit der ESSA-Fragebogen für Kompetenzbewertung entwickelt wurde.
Zusammen mit der Steel University und den Leitern der “work package” 4 und 5 wird an der Implementierung der Methodologie namens “Pipeline for the Learning Outcomes” gearbeitet. Diese Methodologie zielt darauf, den auf der Identifizierung des Kompetenzbedarfs im europäischen Stahlsektor basierenden allgemeinen Ansatz mit den spezifischen Beschreibungen der Lernergebnisse (learning outcomes) zu verbinden, um die Ausbildungs- und Bildungsprogramme zu analysieren und damit die neuen Anforderungen im Bereich Ausbildung und Lehrpläne zu definieren.
Am ESSA-Projekt nehmen die wichtigsten europäischen Stahlunternehmen, Forschungs-, Bildungs- und Ausbildungsinstitutionen sowie Experten auf den Gebieten der Technologie, der Bildung, der Ausbildung, der Humanressourcen und der Wirtschaft teil. Sozialpartner auf der EU- (wie EUROFER und industriALL), nationalen (wie UNESID) oder regionalen Ebene (wie SIDEREX) sind auch am Projekt beteiligt.
Die erwähnten Punkte sollen dazu beitragen, die Stahlindustrie und die Berufswege in diesem Sektor für talentierte Leute attraktiver zu gestalten, indem Talentmanagementinstrumente und Rekrutierung weiterentwickelt werden.